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Rede Aschermittwoch 2013 - Rollmops 13

Es wird Zeit, dass ich in den Kampf um den Lieblingsoppositionellen des OB wieder eingreife. Die ersten beiden Plätze sind laut TA vergeben. Vielleicht klappt überholen ohne einzuholen. Ansonsten muss ich es mit der anderen Seite der Skala versuchen.
Es ist viel passiert im letzten Jahr. Es ist auch viel nicht passiert.
Wichtigstes Ereignis war die OB-Wahl. Da sind nicht alle Blütenträume wahr geworden. Unsere Jugendabteilung, bestehend aus Sonja und Ecki war nicht wirkungsvoll genug. Die alte Frage  „Arbeiterjugend will sie mit?“ konnte nicht positiv beantwortet werden. Die Planzahlen waren wohl etwas hoch und bedürfen der altbekannten Präzisierung. Die Fachkräfte sind uns zum Glück verblieben. Und so können wir von Erfolg zu Erfolg eilen.
Auch Daniel ist wohl nicht der charismatische Arbeiterführer.

 

Aber auch die Bockwurst als Kulturgut ist noch zu wenig im Bewusstsein verankert. Wo sind zündende Anträge zur Durchsetzung dazu im Stadtrat geblieben? Da wurde ein Wahlversprechen nicht eingehalten! Liegt es nur daran, dass wir keine Vorlage geliefert haben, die man entern konnte? Manche sprechen eben doch noch von Bockwürstchen. und da hat man sich vielleicht gedacht: Lieber den Bock zum Gärtner machen als ein Würstchen an der Spitze. Aber: aus dem Bock kann noch Wurst werden. Die Zeit läuft, diesmal hat es nicht geklappt. Übrigens: Wenn eine Bockwurst grün wird. Ist das Marketing schwierig. Wir kennen das noch aus der Zeit, als wir keinen Kühlschrank hatten. Also, immer schön cool bleiben!

Es wird immer schwerer nach Blue Ash zu reisen, besonders wenn keine von den Linken dabei sind. Da müssen die Amis erst suchen, wo die versteckt sind. Die vorliegenden umfangreichen Daten der Heimatschützer haben doch nicht gereicht. Freie Wähler sind auch sehr verdächtig, So etwas kennen die Amis nicht. Was antwortet eigentlich der OB bei der Frage:“Sind sie Kommunist? Wenn die nun mal eine Büste von Ho Chi Minh in seinem Koffer finden? Übrigens: Die Büste von Ho Chi Minh wird eifrig angebetet, Sie ist aber etwas klein. In unserem Alter sieht man nicht mehr so recht. Also OB: Bei den nächsten Besuchen in China oder Georgien, etwas größer darf es sein.

Wir haben ja nun endlich einen neuen/alten Bürgermeister. Hab ich alten gesagt? Da hab ich wohl den Unterschied noch nicht so richtig mitbekommen. War ja auch nicht beabsichtigt. Zwei Sachen in der Ausschreibung gaben mir zu denken. Es stand nichts drin, dass der Kandidat Schach spielen können muss, mindestens Thüringenliga. Da wollten sie mich nicht haben. Man hätte ja auch schreiben können: Der Kandidat muss Langstreckler sein und am Wasa-Lauf teilgenommen haben. Das hätte Sinn gemacht. Bis zum Sport- und Betriebsamt ist es ja ganz schön weit. Da hätten wir Sprit sparen können. Bauerschmidt war also auch raus. Aber 2 Staatsexamen in der Juristerei? Nach meinen Recherchen stand das bisher nur in der Ausschreibung für Karlsruhe. Haben wir so viele Streitereien in der Verwaltung? Wir hatten doch schon Frau Weiß übernommen. Und dann haben wir ja noch einen schlagkräftigen Oberjuristen. Oder sollen noch mehr Briefe an die Kommunalaufsicht geschrieben werden? Das Schreibwesen entwickelt sich jetzt!
Vielleicht lag die Ablehnung des Fremdkörpers aber auch daran, dass er aus Weimar kommt. Da sind die Erfahrungen gemischt! Das wichtigste Kriterium stand aber nicht in der Ausschreibung. Das Parteibuch:
Das Partei-, das Partei-, das Parteiibuch!
Es schwebt heute über uns allen und sieht schon das End als Ziel.

Sogar über der Kreisverwaltung soll es schon gesichtet worden sein! Sicher nur um Petra zu drohen, sich auch endlich in die Arbeitereinheitsfront und unter das Diktat des Parteibuches zu begeben. Dafür gibt’s im Kreistag wieder mehr Parteisoldaten. Auch prominente Ilmenauer sind darunter. Die machen sich dort so klein, mit Hut in der Koalition der Willigen. Sagte ich Willigen? Eigentlich Unwilligen, die dem HH nicht zustimmen wollten. Da ist mir wohl ein Geheimpapier von Remondis untergerutscht. Interessant zu beobachten, wie ein Pfarrer das Sagen hat. In Ilmenau hat sich das auf die Dauer nicht bewährt. Man sollte das auf den Sonntag konzentrieren! Da gehen sie aber auch nicht hin. Die Pfarrer bekommen nämlich in der Politik nicht immer die richtigen Downloads. Manchmal sind es auch Uploads! Die Hölle hat schon lange auf EDV umgestellt. Gar nicht einfach, wenn man immer umschalten muss. War bei mir auch so, leicht schizophren, wie der OB schon feststellte. Sogar das Recht ist dort ein anderes. Dort kann man bedenkenlos einem Antrag zustimmen, der einen Einstellungsstopp vorschreibt. Hier hat die Opposition nicht mal zu fordern, dass bestimmte Punkte auf die TO kommen. Früher gab´s da immer noch einen, der sagte: Genossen, es muss demokratisch aussehen? Den haben wir zu Recht abgeschafft. Diese Lücke hat er aber hinterlassen! Jetzt haben wir Demokratie und das bedeutet: Einige können dürfen was sie wollen, andere dürfen nicht können. Ja das Ilmenauer Modell hat wieder triumphiert.  Es verträgt aber keine zwei Sonnen, einen Doppelstern sozusagen. Um die allerröteste Sonne dürfen nur Monde kreisen.
Seit ich hier keine HH-Reden mehr halten muss, hab ich freie Valenzen in der Dichterei.

Also stellt euch vor, Goethe liest im Ilmanzeiger:

Goethe in Ilmenau

Was wolln die hier, Juristerei, da war im Studium was dabei
Geheimer Rat das bin ich schon, die Stelle läuft mir nicht davon
Ich werde jetzt mal etwas dreister und will Geheimer Bürgermeister.
Der Schreibtisch bleibt dann meistens leer, für Dichterei bleibt sehr viel mehr.
Mit Fürsten kann ich auch verkehren, man kann die Stelle nicht verwehren.
Kein Zweifel, dass ich das mir trau, ich mach mich auf  nach Ilmenau.
In Heyda machte er Station, da hörte er die Kunde schon.
Die Erbhofstelle ist schon fast besetzt, die SPD kriegt die zuletzt.
Wir gaben schon den Schäfer her, es gibt jetzt keine Posten mehr.
Doch Goethe sprach, das will ich sehn, will selber hin ins Städtchen gehen.
Vorm Stadtrat da will ich erscheinen, da würde doch, so sollt man meinen,
mein Name doch schon etwas gelten. Ein andrer hat da nichts zu melden.
Ich kenn mich aus mit Farbenlehre und mach der Stadt doch sehr viel Ehre.
Doch als er vor dem Stadtrat war, da wurde ihm doch sehr schnell klar.
Der Ruhm verweht, die Mehrheit steht.
Entschieden war die Sache schnell, es triumphierte das Modell.
So war es und so wird es immer sein, die lassen keine andern rein.
Und die Moral von der Geschich´t: Stört unsres Herrschers Kreise nicht!
Jetzt brauchen wir nur noch den Jäger zum Gejagten machen, wenn er nicht wenigstens in die Junge Union eintreten will und den Wolf im Schafspelz in die Herde einreihen und ihn mit dem Schwanz wedeln lassen. Den Schäfer dafür haben wir ja schon. Dann ist die ideologische Klarheit und Reinheit erreicht! Die Politik ist dann wie aus einer Hand! Hatten wir auch schon, nur mussten damals der demokratische Block auch berücksichtigt werden. Wie sich später herausstellte, hat sich das nicht bewährt, da der ja im Widerstand war. Daran ist die DDR zugrunde gegangen. Also macht man diesen Fehler nicht noch mal!

Der Sandmann ist da, der Sandmann ist da, vom Hass auf Linke sehr gequält, wird er wird von Genossen er gewählt.
Der Sandmann ist da!
Wer war denn eigentlich die eine Gegenstimme? Es wird doch nicht unsere alte Freundin gewesen sein? Wunder gibt es immer wieder!
Braucht die SPD wirklich noch einen Sandmann? Braucht sie einen Feuerwehrmann? Wo brennt denn dort noch was? Da muss ja der Feuerwehrmann zum Brandstifter werden?
Da wird wohl die CDU über Leihstimmen bei der nächsten Kommunalwahl nachdenken müssen.

Man könnte direkt eine Posttraumatische Verbitterungsstörung bekommen! Das ist eine jetzt endlich anerkannte Krankheit. Die Linken kennen das schon länger und haben beim Psychiater gute Chancen. Auch deshalb einen Vorschlag: Wenn schon in Ilmenau andere Gesetze gelten, dann sollte man die Absetzbewegung aus Thüringen gleich ausnutzen und eine Freistadt ausrufen. Wahlweise wäre auch dabei über eine Monarchie nachzudenken. Das würde auch bessere Bedingungen für alle Machos bringen. Wie Ihr bemerkt habt, habe ich mich nicht getraut, etwas über Frauen zu sagen. Ich bin nämlich auch ein kleines Brüderle.

Ich wollte ja noch was Deftiges über Die Linke sagen, wegen der Ausgewogenheit. Ich habe dann aber aus Pietätsgründen Abstand genommen. Hier nur Gebet und Bitte:
 Petra Ä(E)nders!
Ich flüchte mich da jetzt lieber in den Alkohol und bitte von Beileidbekundungen oder Handgreiflichkeiten Abstand zu nehmen. Prost!

Dr. Klaus Leuner

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